Stuttgarter Zeitung sonstige Kreis-Seiten 30.12.1998



Schloßkeller wird saniert

Dürnauer Ortsmitte aufpoliert

DÜRNAU. Im Ortskern von Dürnau im Kreis Göppingen tut sich was. Um den historischen Schloßkeller zu erhalten, wird jetzt seine Statik mit moderner Bautechnik gestützt. Über die endgültige Gestaltung der Flächen rund um den Marstall wird dagegen noch diskutiert.

Von Corinna Meinke

Nur noch der Keller des einstigen Schlosses ist in Dürnau zu sehen. Das Schloß selbst wurde 1945 geschleift. Jetzt wird der Gewölbekeller saniert. Baufällig war das Denkmal zum Schluß, die Gemeinde mußte schleunigst handeln. Der Keller mit der großen Vergangenheit wird außen mit einer Betonschürze statisch gesichert. Weil es an einem Nutzungskonzept und schließlich auch am Geld fehlt, wird er anschließend wieder mit Erde bedeckt. Lediglich die Südseite soll optisch herausgearbeitet werden.
Rings um den Schloßkeller entsteht ein neues Wohngebiet mit ökologischem Anspruch. Die Gebäude dürfen außerdem nicht unterkellert werden, weil sich im Boden noch die Fundamente des einstmals Degenfeldschen Herrschaftssitzes befinden.
Im Anschluß an den Keller soll das Gebiet rings um den wieder herausgeputzten Marstall gestaltet werden. Dazu hat die Gemeinde drei Planungsentwürfe in Auftrag gegeben. Es gibt zwar noch keinen Gemeinderatsbeschluß, doch einer der Entwürfe liegt nach Worten von Bürgermeister Friedrich Buchmaier vorn. Er soll den Bedarf an Parkraum für Besucher und die nötige Sicherheit im Straßenverkehr mit dem Wunsch nach mehr Qualität im Erscheinungsbild des Ortes verbinden.
Parkplätze entlang der Bahnhofstraße sollen die Laufkundschaft zum Marstall locken, wobei das Torhaus frei bleiben muß, aber der Hof wird für Autos zur Verfügung stehen. Mit bescheidenen Mitteln, Schotter oder Bepflanzungen soll der typische Charakter des Hofes herausgearbeitet werden.
Mit der entsprechenden Bepflanzung durch eine Buchshecke kann das frühere U-förmige Ökonomiegebäude, von dem heute nur noch ein Flügel steht, optisch nachempfunden werden. Damit erhält sich die Gemeinde Dürnau die Option, später einmal die fehlenden Gebäudeteile zu ergänzen, wenn eine attraktive Nutzung gefunden sein wird.
Buchmaiers Herzenswunsch gilt außerdem dem Sachsentobelbach. Das verdolte Gewässer soll wenigstens andeutungsweise wieder ans Tageslicht gelangen. Weil neben der Straße der Platz für einen ordentlichen Bachlauf nicht ausreicht, bleibt wohl nur Raum für eine schmale Rinne. Angedeutet wird auch der frühere Wassergraben des Schlosses, den die Landschaftsarchitekten als Rasenmulde ausbilden wollen.

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