Stuttgarter
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REGION STUTTGART 14.4.1998

 

Rettung fürs einsturzgefährdete Schloß Ramsberg in Sicht

Nach dem Landesdenkmalamt sagte jetzt auch die Denkmalstiftung Mittel für die Sanierung zu

Donzdorf, Kreis Göppingen (beb) - Das Gebälk ist morsch, die Wände haben Risse und das Dach ist äußerst dünnhäutig. Schloß Ramsberg, ein Kulturdenkmal aus dem 13. Jahrhundert, ist nicht mehr standsicher, belegte schon eine Untersuchung im vergangenen Jahr.

Doch nun ist Rettung in Sicht: Das Landesdenkmalamt bewilligte Sanierungszuschüsse in Höhe von 950000 Mark, die Denkmalstiftung Baden-Württemberg entschied nach einer Ortsbesichtigung, ebenfalls 210000 Mark zur Sanierung beizusteuern. Damit soll zunächst vor allem verhindert werden, daß insbesondere im Hauptgebäude, dem sogenannten Palas, irreparable Schäden entstehen. Mehr als die reine Sicherung des als Kulturdenkmal ausgewiesenen Schlosses ist freilich mit diesen Mitteln nicht drin. Aber immerhin: Das Schlimmste - ein Zusammenbruch von Westgiebel, Bogenstürzen, Mauern und Dachgebälk - kann verhindert werden.

Das freut auch Göppingens Landrat Franz Weber: ¸¸Mit dem Schloß wird eine für den Kreis wichtige historische Landmarke und wertvolle Denkmalsubstanz erhalten.'' Die Entscheidung von Land und Denkmalstiftung, trotz angespannter Haushaltslage Mittel zur Verfügung zu stellen, mache die Wertigkeit des Bauwerks, aber auch seine Gefährdung deutlich. Gleichzeitig sei es dennoch nötig, in einem zweiten Schritt eine verträgliche und auf Dauer angelegte Nutzung für das Schloß Ramsberg anzustreben. Darum bemüht man sich schon seit Jahren, doch bisher fehlt ein Investor. Auch die Eigentümerin, die bis heute im Schloß wohnt, ist zu einer Finanzierung von Sanierung oder gar Renovierung nicht in der Lage.

Schloß Ramsberg, urkundlich erstmals 1270 erwähnt, gehört wie Hohenrechberg und Staufeneck zu den staufischen Ministerialburgen. Sein wertvollster Teil ist das Untergeschoß mit seiner dreischiffigen Gewölbehalle.

Erst jüngst kamen nach langem Expertenstreit Bauhistoriker zu dem Schluß, daß es sich dabei um eine sogenannte Türnitz, den Repräsentationsraum des Palas, handelt. Das Alter des pfeilergestützten Rippengewölbes, das auch der Burgmannschaft als Aufenthaltsraum diente, wird auf etwa 450 Jahre geschätzt.Im Gewölbekeller traf sich die Burgmannschaft